Schulsozialarbeiter Markus Schwenk verlässt Bad Säckingen nach mehr als elf Jahren

Der 40-Jährige tritt eine neue Stelle in Singen an, bleibt der Trompeterstadt aber als ehrenamtlicher Helfer erhalten.

Markus Schwenk (Zweiter von rechts) bei der Verabschiedung durch Schüler und Lehrkräfte der VAB-O-Klassen an der Gewerbeschule Foto: Privat

BAD SÄCKINGEN. Mehr als elf Jahre war Markus Schwenk als Jugendberufshelfer und Schulsozialarbeiter an den beruflichen Schulen in Bad Säckingen tätig. Nun verlässt er die Trompeterstadt in Richtung Singen, wo er eine neue Arbeitsstelle antritt. Felix Held hat sich zum Abschied mit dem 40-Jährigen unterhalten.

BZ: Herr Schwenk, Sie waren elfeinhalb Jahre als Schulsozialarbeiter an den beruflichen Schulen in Bad Säckingen tätig.

Schwenk: Ich war zuerst Jugendberufshelfer an den beruflichen Schulen in Bad Säckingen. Mein Schwerpunkt lag von September 2004 bis März 2013 auf der Gewerbeschule. Zuvor hatte ich schon in der aufsuchenden Arbeit und in der Berufsvorbereitung für Jugendliche im Raum Bad Säckingen gearbeitet. Von 2013 an war ich Schulsozialarbeiter an den beruflichen Schulen.

BZ: Was waren Ihre Schwerpunkte?

Schwenk: Die Aufgabe besteht in der Integration von jungen, oftmals bildungsbenachteiligten Menschen in unser Bildungs- und Ausbildungssystem. Konkret habe ich mit Schülerinnen und Schülern zwischen 15 und 25 Jahren an ihrer Berufsperspektive gearbeitet – vor allem in den ein- und zweijährigen Berufsfachschulen sowie im Berufseinstiegsjahr. Beziehungsweise im Vorqualifizierungsjahr Arbeit und Beruf.

BZ: Was waren zuletzt Ihre Aufgaben?

Schwenk: Der Schwerpunkt lag zuletzt auf der Begleitung und Integration von jungen Menschen mit Migrationserfahrung. Dabei geht es vor allem darum, ein verlässlicher Ansprechpartner für diese Menschen zu sein. Ich habe als Mittler fungiert zwischen aufnehmender Gesellschaft und den Zuwanderern. Das bedeutet eine enge und vernetzte Arbeit mit dem Landratsamt Waldshut, mit der Berufsberatung und mit den beteiligten Institutionen. Dazu gehört beispielsweise das Kinder- und Jugendreferat der Stadt Bad Säckingen, insbesondere das Jugendhaus.

BZ: Was hat sich in den vergangenen elf Jahren verändert?

Schwenk: Elf Jahre sind eine lange Zeit. Der Blick auf die vergangenen drei bis vier Jahre zeigt, dass die Chancen von Jugendlichen im Ausbildungsmarkt gestiegen sind. Die Anforderungen sind aber nach wie vor hoch. Die Schulen müssen die Jugendlichen für diese Anforderungen fit machen – schulisch, aber auch im sozialen Bereich. Der Umgang mit Frust und Stress ist ein wichtiger Punkt. Die Jugendlichen sind heute durch die Medien sehr verunsichert, weil ihnen suggeriert wird, dass alles ohne Mühe erreichbar ist.

BZ: Und das stimmt nicht?

Schwenk: Möglicherweise nicht auf dem direkten Weg. Aber die Erfahrung zeigt, dass eine fundierte Erstausbildung der Schlüssel zum erfolgreichen beruflichen Aufstieg sein kann. Zum Beispiel über den zweiten Bildungsweg – etwa durch den Besuch der Technischen Oberschule, die mit der allgemeinen Hochschulreife abschließt.

BZ: Warum kommt für Sie nun nach mehr als einem Jahrzehnt in Bad Säckingen der Wechsel nach Singen?

Schwenk: Ich habe in den vergangenen elf Jahren einiges bewegt und erreicht: in der Schulsozialarbeit, in der Jugendberufshilfe und der Begleitung von Migranten. Jetzt möchte ich mich weiterentwickeln. Ich sehe im Konzept der Stadt Singen eine gute Chance dazu. Dort kann ich meine Stärken einbringen und neue Impulse in einem größeren Sozialraum setzen. Ich gehe in die mobile Jugendarbeit. Da arbeite ich eng vernetzt mit den Jugendhäusern und der Schulsozialarbeit zusammen. Die sind in Singen sehr gut aufgestellt.

BZ: Gibt es etwas, das Sie an ihrer Arbeit in Bad Säckingen besonders vermissen werden?

Schwenk: Die gute Kooperation mit dem Kinder- und Jugendreferat wird mir fehlen. Das gilt auch für die konstruktive Zusammenarbeit mit den Schulleitungen. Vor allem mit Leo Weiß und Adalbert Hahn von der Gewerbeschule, aber auch mit den Schulsozialarbeitern und Leitern der anderen beruflichen Schulen und der abgebenden Schulen im westlichen Landkreis. Nicht zu vergessen die Mitarbeiter der Gesellschaft zur Wiedereingliederung Arbeitsloser. Auch die vielen engagierten Lehrkräfte, ehrenamtlichen Helfer in der Lernbegleitung sowie die vielfältigen Kooperationspartner schätze ich. Ehrenamtlich unterstütze ich sie als Integrationshelfer weiterhin.

ZUR PERSON: Markus Schwenk

Der 40-Jährige stammt aus dem Frankenland. Er wohnt seit 2000 im Landkreis Waldshut und seit 2008 in Waldshut-Tiengen. Mehr als elf Jahre war er in der Jugendsozialarbeit in Bad Säckingen aktiv. Zum 7. Januar wechselt er als Mobiler Jugendarbeiter zur Stadt Singen am Hohentwiel. Er hat eine Partnerin und zwei Kinder.

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