Reges Leben im Alten Gefängnis

Mehr als 17 000 Menschen haben in 2017 die Angebote im Kinder- und Jugendhaus genutzt.

Katja Glaus und Peter Knorre (im Hintergrund) gesellen sich unter die Gäste
beim Jahresrückblick im Kinder- und Jugendhaus. Foto: Gerd Leutenecker

BAD SÄCKINGEN. Im Kinder- und Jugendhaus Altes Gefängnis in Bad Säckingen pflegen Nachbarn und die Verantwortlichen der unterschiedlichen Angebote eine feste Gemeinschaft. Das ist bei der Weihnachtsfeier im Jugendhaus deutlich geworden, die aufzeigte, wie vielfältig in dem Haus gearbeitet wird. Vom Deutschen Alpenverein bis zur Hebamme mit ihren Kursen in Geburtsvorbereitung und Rückbildungsgymnastik reicht das breite Spektrum der Anbieter in der städtischen Einrichtung. Katja Glaus und Peter Knorre zogen als Hauptverantwortliche des Hauses eine durchweg positive Jahresbilanz.


Mehr als 17 000 Menschen hatten die städtische Einrichtung im Jahresverlauf genutzt. Das ist ein neuer Rekord. "Vom Baby bis zur knapp 100 jährigen Nachbarin sind viele ein- und ausgegangen", resümierte Knorre.

Intern führen Knorre und Glaus eine Statistik; auch kleine Gruppen haben ihre Nische im altehrwürdigen Gebäude. Endlich sei auch das Dach des denkmalgeschützten Gebäudes dicht, freuen sich die Verantwortlichen. Die Renovierung sei längst überfällig gewesen. Einzig in den beiden tiefsten Kellerräumen mache die aufsteigende Feuchtigkeit noch Sorgen. Eine Musikgruppe habe dort ihren provisorischen Übungsraum. Trommelfelle und Blechinstrumente seien bereits geschädigt worden.

Was Knorre recht positiv umschrieb mit "Unterstützung durch richterliche Arbeitsweisung", meint, dass in diesem Jahr zwölf Jugendliche per Urteil verpflichtet wurden, zusammen mehr als 200 Sozialstunden im Kinder- und Jugendhaus zu leisten. Am Ende habe einer dieser Jugendlichen sogar freiwillig noch weiter gearbeitet. Er habe die ihm auferlegte Arbeit sinnvoll zu Ende führen wollen. Jetzt steht eine überdachte Holzscheithütte und eine Fahrradwerkstatt im Keller konnte früher als geplant in Betrieb genommen werden.

Acht Schüler der Vorbereitungsklasse auf den Beruf (VaB) aus der Kooperation zwischen Gewerbeschule und Förderschule haben sich eigenständig um das Buffet zur Weihnachtsfeier gekümmert. Klassenlehrerin Elvira Horn zeigte auch gleich noch die Näharbeiten der Schulklasse für die Weihnachtsdeko. Julian Joist unterhielt wieder mit seiner Gitarre. Gitarrenunterricht wird im Jugendhaus angeboten. Töpfern, Theater, Boxen, Musik für Kleinkinder, eine Trommelgruppe, die begehrte Kletterhalle und in den Wintermonaten der Mitternachtssport sind weitere feste Bestandteile im Angebot. "Der Mitternachtsport zieht mehr als 50 Jugendliche als alkoholfreie Alternative zum Abhängen in der Stadt", schilderte Knorre das Projekt. Freitagabends etwas anderes bieten, die Arbeit der Sozialpädagogen wird angenommen.

[Quelle: Gerd Leutenecker - Mo, 18. Dezember 2017 - www.badische-zeitung.de]

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