41 Absolventen des einjährigen Berufskollegs haben ihre Fachhochschulreife in der Tasche

Der Schulstandort Bad Säckingen hat mit dem einjährigen Berufskolleg ein Alleinstellungsmerkmal. Bei der Entlassfeier zur frisch erworbenen Fachhochschulreife von 41 Absolventen kamen die Besonderheiten wieder zutage.

35 der 41 einstigen Fachhochschüler der Gewerbeschule Bad Säckingen.
Bild: Gerd Leutenecker

BAD SÄCKINGEN (SK) – Der Schulstandort Bad Säckingen hat mit dem einjährigen Berufskolleg ein Alleinstellungsmerkmal. Bei der Entlassfeier zur frisch erworbenen Fachhochschulreife von 41 Absolventen kamen die Besonderheiten wieder zutage. In einem Jahr zur Studierfähigkeit, das hat einen anderen Typ von Schüler zur Voraussetzung. Direktor Raphael Schopp von der Gewerbeschule weiß um diese Pfründe. Sechs Schüler haben einen Preis erhalten. Für das kommende Schuljahr gibt es noch wenige freie Plätze.

„Mittlere Reife und einen guten Ausbildungsabschluss, die gehörige Portion an Ehrgeiz und ein Jahr gutes schulisches Arbeiten“, dann hatten die Schüler beider Klassen ihre Fachhochschulreife erreicht, umriss Schopp die besonderen Schulkarrieren. Eine Ausbildung abschließen, sich dann erneut in der Gewerbeschule mit teils langen Anfahrtswegen mehr als bemühen und anschließend ein Studium aufnehmen, so fangen häufig Karrieren an. Da sind sich nicht nur die Lehrer einig. Die Absolventen unterscheiden sich bereits jetzt schon von den späteren Mitbewerbern in ihren Lebensläufen.

„Mir ist nichts in den Schoß gefallen, ich musste mich teilweise heftig durchboxen“, gestand ein jetzt einstiger Schüler aus dem einjährigen Berufskolleg vor der Abschlussfeier. Namentlich will er nicht genannt werden. In seinem Elternhaus sei er der Erste, der sich nicht nur mit dem Erlangen eines Gesellenbriefs im Handwerk zufriedengab. „Da reifen Originale und ihr schafft das“, betonte Klassenlehrer Rainer Keppler. Mit viel Zuversicht seien in seiner Klasse 18 Schüler gestartet. Alle hätten in dem Berufskolleg mit der Fachrichtung Biologie durchgehalten. Seine Kollegin Irene Obenauer-Schührer musste bei der Fachrichtung Technik da etwas einschränken, „vier hatten aus den unterschiedlichsten Gründe die Schule verlassen“, einer ist bei der mündlichen Prüfung durchgefallen, sagte sie.

Geschenkt wird den Schülern im einjährigen Berufskolleg nichts. Mathelehrer Rainer Keppler machte es konkreter: Gestartet wurde mit Rechenregeln und Bruchrechnen „und am Ende stand Differenzieren bzw. Integrieren und eine Stammfunktion bilden“, so umriss Keppler die immer ambitionierten Lehrinhalte. Bis hin zur mündlichen Prüfung sind dem promovierten Mathematiklehrer Keppler die individuellen Besonderheiten aufgefallen. „Erstmals eine glatte eins in Mathe mündlich gegeben“, berichtete Keppler. So können Bildungskarrieren verlaufen, kommentierte Schopp die herausragenden Möglichkeiten an seiner Schule.

Boas Rossol und Jan Tröndle sind die diesjährigen besten Preisträger mit jeweils einem Notendurchschnitt von 1,5. Katharina Bächle, Adrian Frank, Tim Frey und Lisa Genswein haben mit 1,6 die Fachhochschulreife bestanden. Frank Meier, Maximilian Schaffrinna und Brian Wiezel sind mit einem Lob und dem Notendurchschnitt von 1,8 entlassen worden.

Die Gewerbeschule Bad Säckingen bietet (als eine der ganz wenigen Schulen in Baden-Württemberg) die Möglichkeit, in einem Jahr die Fachhochschulreife zu erlangen. Voraussetzung sind ein mittlerer Bildungsabschluss sowie eine abgeschlossene Berufsausbildung. Wenige freie Plätze können kurzfristig noch vergeben werden.

Informationen im Internet: www.gwsbs.de

Die Preisträger des einjährigen Berufskollegs (von links) I. Obenauer-Schührer, B. Rossol, M. Schaffrinna, T. Frey, F. Meier, A. Frank, J. Tröndle, B. Wiezel, K. Bächle, R. Keppler, L. Genswein und Schulleiter R. Schopp. Bild: G. Leutenecker

[Quelle: www.suedkurier.de]

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