Aus Siebenbürgen in den Schwarzwald
Bad Säckingen ist eine Kurstadt mit rund 17.000 Einwohnern im südlichsten Zipfel Baden-Württembergs – direkt an der Schweizer Grenze. An die Gewerbeschule des Ortes kommen täglich rund 600 Schülerinnen und Schüler. Die 45 Lehrkräfte sind aufgeschlossen und stets interessiert an neuen Impulsen. Die stellvertretende Schulleiterin, Marion Neugebauer, engagiert sich für Studienaufenthalte von Lehrkräften an der Schule – speziell von Deutschlehrkräften aus mittel- und osteuropäischen Ländern. Nachdem 2012 ein Kollege aus Albanien zu Gast war, kam im Jahr darauf Meda Pop aus Rumänien nach Bad Säckingen.
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Für die Kolleginnen und Kollegen sind vor allem Stundenbesprechungen eine reiche Inspirationsquelle. Die Methodik und Didaktik wurde unter dem Blickwinkel der Hospitanten immer kontrovers diskutiert. Viele nutzten die Gelegenheit und probierten neue Stundenentwürfe oder Team-Teaching zusammen mit den Hospitanten aus. Infolgedessen hat so manch neue Methode an unserer Schule Einzug gehalten.
Meda Pop aus Rumänien war drei Wochen in Bad Säckingen. »Viel zu schnell ist die Zeit vergangen «, sagt die 31-Jährige, die aus Sighisoara kommt, einer Stadt mit etwas mehr als 32.000 Einwohnern in Siebenbürgen. Ihre Muttersprache ist Rumänisch. Deutsch lernte sie am angesehenen, traditionsreichen Joseph Haltrich Lyzeum, einer Schule, die bereits im Jahre 1522 gegründet wurde. Diese Institution umfasst von der Grundschule bis zum Abitur alle Ausbildungsstufen. Die Unterrichtssprache in sämtlichen Fächern ist Deutsch, das Abitur wird in Deutsch abgelegt und wird an deutschen Universitäten anerkannt. Neben dem Unterricht in Deutsch gibt es in den Klassen 11 und 12 auch rumänische Klassen. Meda Pop ist als Deutschlehrerin an diese Schule zurückgekehrt, die sie schon als Schülerin besucht hat, und unterrichtet in der Oberstufe die Klassen 10 bis 12. Sie liebt ihren Beruf. Am besten gefällt ihr der Unterrichtsstoff, wenn sie Goethes »Faust« mit ihren Schülerinnen und Schülern bearbeitet. Sie sei ein großer »Fan« dieses Stückes der Weltliteratur. Wenige Tage vor ihrer Abreise führten wir mit Meda Pop ein Gespräch über ihre Eindrücke und Erfahrungen.
Meda Pop war nicht zum ersten Mal im deutschsprachigen Raum. Sie begleitete bereits mehrfach Klassen zum Schüleraustausch nach Mölln und pflegt eine weitere Partnerschaft mit einem Gymnasium in Schaffhausen in der Schweiz. Vielleicht kommt bald eine Zusammenarbeit mit der Gewerbeschule hinzu. Erste Projektideen wurden schon im Kollegium ausgetauscht.
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[Quelle: http://www.kmk-pad.org/]